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Kategorie: Kamin
Holzkamine stehen aktuell im Zentrum vieler Diskussionen: Klimafreundlichkeit, Effizienz, Emissionen und
Gesetzeslage sorgen für Unsicherheit. Gerade für technische Fachkräfte und Experten ist es unerlässlich, Fakten von
Mythen zu trennen, um Systeme optimal auszuwählen, zu planen und zu betreiben. In diesem Beitrag bekommst du einen
klaren Überblick über die technischen Anforderungen, aktuelle Emissionsgrenzwerte, Effizienzpotenziale und die
entscheidenden rechtlichen Rahmenbedingungen rund ums Heizen mit Holz. Zusätzlich nehmen wir die häufigsten Mythen
unter die Lupe und liefern handfeste Praxis-Tipps für maximalen Nutzen und nachhaltigen Heizbetrieb.
Mythencheck: 7 Irrtümer übers Heizen mit Holz
Heizen mit Holz: Warum der Faktencheck gerade für Profis wichtig ist
Rund ums Heizen mit Holz kursieren viele falsche Annahmen: Von der angeblichen Unschlagbarkeit der Effizienz bis
hin zu Bedenken wegen Feinstaub oder der CO2-Bilanz. Es ist wichtig, Fakten von
Mythen zu unterscheiden – nur so lassen sich Systeme effektiv, emissionsarm und rechtssicher planen und betreiben.
Die falsche Wahl von Brennstoff, Technik oder Betrieb kann nicht nur die Umwelt belasten, sondern auch zu teuren
Nachrüstungen oder Stilllegungen führen. Deshalb ist ein fundierter Faktencheck Pflicht.
Die 7 häufigsten Irrtümer zum Heizen mit Holz im Überblick

- Effizienz-Mythen: Mehr Holz im Ofen bringt nicht zwingend mehr Wärme. Stattdessen sinkt der
Wirkungsgrad, und die Emissionen steigen, wenn der Ofen überladen wird. Jede Holzsorte brennt zudem
unterschiedlich gut – entscheidend ist der Feuchtegrad und die Technik des Ofens.
- Emissionen unterschätzen: Moderne Holzkamine mit Filtertechnik sind emissionsarm. Probleme
entstehen vor allem bei alten Öfen oder unsachgemäßem Betrieb. Mit dem richtigen Gerät und sauberem Brennstoff
gibt es kein grundsätzliches Feinstaubproblem.
- Brennstoffqualität – alles egal? Falsch! Nur trockenes, naturbelassenes Holz sorgt für optimale
Verbrennung. Feuchtes oder behandeltes Holz erhöht Schadstoffausstoß und schadet der Technik.
- Bedienung ist Nebensache: Die Art des Anzündens und die richtige Luftzufuhr sind entscheidend
für Effizienz und Schadstoffausstoß. Zeitungspapier als Anzünder ist veraltet und verursacht zusätzlich Feinstaub
– moderne Anzündhilfen aus Holz sind die bessere Wahl.
- Nachhaltigkeit – alles grün? Die CO2-Bilanz von Holz ist nur dann wirklich neutral, wenn das
Holz aus regionaler, nachhaltiger Forstwirtschaft stammt und die Verbrennung effizient abläuft.
- Gesetzeslage: Alles erlaubt? Holzöfen sind keinesfalls immer erlaubt. Altanlagen müssen
die BImSchV-Grenzwerte erfüllen, sonst droht eine Stilllegung. Im geförderten Neubau sind Kaminöfen ausgeschlossen.
- Förderfähigkeit garantiert? Förderungen gibt es nur noch für die Sanierung, nicht mehr im
Neubau. Voraussetzung ist die Einhaltung hoher Effizienz- und Emissionsstandards.
Was erwartet dich im Mythencheck?
Im folgenden Mythencheck beleuchten wir diese Irrtümer systematisch. Du erfährst, wie Brennstofflagerung wirklich
funktioniert, worin sich moderne und alte Anlagen unterscheiden und wie es aktuell um Förderbedingungen und
Gesetzeslage steht. So bist du immer auf dem neuesten Stand und kannst dein Kamin rechtssicher und nachhaltig
planen und betreiben.
Brennstoffqualität und -lagerung: Technische Irrtümer bei Holz, Pellets und Briketts

Warum die Brennholz Qualität entscheidend ist
Die Effizienz und Umweltfreundlichkeit deines Kamins steht und fällt mit der Brennstoffqualität. Entscheidend
ist die Restfeuchte – ideal sind Werte unter 20 %. Zu feuchtes Holz sorgt für hohe Schadstoffemissionen, niedrigen
Wirkungsgrad und langfristig für technische Schäden wie Versottung oder Verrußung. Ist das Holz zu nass, wird ein
Großteil der Energie für das Verdampfen des Wassers verschwendet. Die Folge: mehr Emissionen, schneller verschmutzte
Anlagen und erhöhter Wartungsaufwand.
Normen für Pellets, Briketts und Scheitholz – darauf kommt es an
Für Pellets und Briketts regelt die DIN EN ISO 17225 alle Qualitätsparameter wie Restfeuchte und Aschegehalt. Nur
zertifizierte Pellets und Briketts gewährleisten saubere Verbrennung und störungsfreien Betrieb moderner Anlagen.
Auch bei Holzbriketts ist die Zertifizierung entscheidend. Ungeeignete Brennstoffe wie behandeltes oder lackiertes
Holz sind tabu – sie schaden nicht nur dem Ofen, sondern setzen auch schädliche Stoffe frei.
Holzlagerung – typische Fehler und ihre Folgen
Der Mythos, dass Holz immer zwei Jahre lagern muss, ist längst widerlegt. Bei optimaler Lagerung reicht meist schon
eine Saison, um die nötige Restfeuchte zu erreichen. Wichtig ist, das Holz luftig, sonnig, regengeschützt und mit
Abstand zum Boden zu stapeln. Zu dicht gestapeltes oder abgedecktes Holz trocknet schlecht, schimmelt und verliert
an Heizwert. Nasses Holz führt zu starker Rauchentwicklung, mehr Feinstaub und erhöhtem Reinigungsbedarf.
Praktische Tipps zur Brennstoffauswahl und -lagerung
- Kaufe nur Brennholz mit Restfeuchte unter 20 %.
- Achte bei Pellets und Briketts auf die DIN EN ISO 17225 oder vergleichbare Zertifikate.
- Lagere Holz luftig, sonnig und regengeschützt – niemals direkt auf dem Boden.
- Behandeltes, gestrichenes oder lackiertes Holz gehört nicht in den Ofen.
- Nutze ein Feuchtemessgerät, um die Brennstoffqualität zu prüfen.
- Regelmäßige Wartung der Heizanlage sichert optimale Funktion und niedrige Emissionen.
Mit diesen Tipps vermeidest du typische Fehler und profitierst von maximaler Effizienz, niedrigen Emissionen und
langer Lebensdauer deines Kaminofens.
Nachhaltigkeit, CO2-Bilanz und Förderaspekte: Mythen und Realitäten
Was bedeutet CO2-Neutralität beim Heizen mit Holz?
Holz gilt als CO2-neutral – aber nur, wenn es aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Beim Verbrennen wird nur so
viel CO2 freigesetzt, wie der Baum zuvor gebunden hat. Besonders nachhaltig ist die Nutzung von regionalem Holz, da
so auch Transportemissionen niedrig bleiben. Voraussetzung für eine klimafreundliche Bilanz ist naturbelassenes,
ausreichend trockenes Holz und eine effiziente Verbrennung.
Nachhaltigkeit und Regionalität: Was zählt wirklich?
Holz punktet durch regionale Verfügbarkeit, kurze Lieferwege und Wertschöpfung vor Ort. Pellets und Hackschnitzel
werden meist aus Sägeresten produziert – für ihre Herstellung müssen keine zusätzlichen Bäume gefällt werden. Die
Einhaltung von Qualitätsstandards ist dabei ebenso wichtig wie eine nachhaltige Forstwirtschaft.
Feinstaub, Emissionen und Technik: Moderne Holzheizungen auf dem Prüfstand
Die Feinstaubdiskussion betrifft vor allem alte Öfen und unsachgemäßen Betrieb. Neue Kamine sind mit
innovativer Filter- und Abscheidetechnik ausgestattet, sodass Feinstaub und CO-Emissionen sehr niedrig ausfallen.
Die 1. BImSchV gibt hierfür klare Grenzwerte vor, die moderne Anlagen problemlos einhalten. Spätestens ab 2025
müssen auch kleinere Kamine und Öfen die Vorgaben erfüllen oder nachgerüstet werden.
Förderung Kaminöfen: Was ist möglich, was nicht?
Im Bestand werden emissionsarme Kaminöfen weiterhin gefördert – bis zu 40 % der Investitionskosten sind
möglich, wenn die Anlage hohe Effizienz- und Emissionsstandards erfüllt. Im Neubau ist die Förderung ausgeschlossen,
um die Klimafreundlichkeit von Neubauten zu sichern.
Gesetzliche Vorgaben: GEG, BEG und BImSchV im Überblick
- GEG: Holzheizungen sind als erneuerbare Energie anerkannt, sofern die Brennstoffe den Vorgaben
entsprechen.
- 1. BImSchV: Regelt Emissionsgrenzwerte – Altanlagen müssen nachgerüstet, getauscht oder
stillgelegt werden, wenn sie die Werte nicht einhalten.
- BEG/KfW: Förderung im Bestand ist möglich, im Neubau jedoch ausgeschlossen.
Fazit: Nachhaltig heizen, Förderung sichern – aber Technik und Vorgaben beachten
Heizen mit Holz ist nachhaltig und kann CO2-neutral sein – wenn du auf moderne Technik, regionale Rohstoffe und
normgerechten Betrieb setzt. Die Förderung ist für Sanierungen attraktiv, im Neubau aber ausgeschlossen. Moderne
Anlagen und fachgerechte Bedienung machen Feinstaub und Emissionen zu keinem Problem mehr. Entscheidend ist, dass du
die gesetzlichen Vorgaben beachtest und auf Qualität setzt – dann steht nachhaltigem Holzheizen nichts im Weg.
Anlagenbetrieb und Bedienung: Irrtümer zu Steuerung, Wartung und Praxis

Moderne Kamine: Technik, Automatisierung und Bedienung
Das Bild vom zeitaufwendigen, schmutzigen Holzofen ist längst überholt. Moderne Kamine – egal ob Pellets,
Scheitholz oder Hackschnitzel – verfügen über smarte Regelungstechnik, automatische Brennstoffzufuhr und
selbstreinigende Systeme. Der Komfort ist hoch: Automatische Zündung, optimierte Luftsteuerung und Ascheaustrag
sorgen für konstant angenehme Wärme und minimalen Aufwand.
Manuell vs. automatisch: Wo liegen die Unterschiede?
Klassische, manuelle Heizsysteme wie alte Kaminöfen erfordern häufiges Nachlegen, manuelle Luftregulierung und
regelmäßige Reinigung. Automatische Anlagen, besonders Pelletkessel, erkennen den Wärmebedarf selbstständig, steuern
Brennstoff und Luftzufuhr präzise und reinigen sich oft sogar selbst. Asche muss bei modernen Systemen nur noch
selten entfernt werden – meist alle paar Wochen oder Monate.
Wartungsbedarf und Reinigungszyklen: Wie oft ist was zu tun?
Die Wartungsintervalle sind deutlich länger als viele vermuten. Automatische Anlagen
benötigen meist nur eine Wartung pro Heizsaison. Zu den Wartungsarbeiten zählen die Kontrolle von Brennraum und
Wärmetauscher sowie das Überprüfen der Steuerungstechnik. Kamine und Scheitholzöfen solltest du je nach Nutzung
wöchentlich entaschen und reinigen. Bei automatischen Systemen reicht oft ein gelegentlicher Blick auf den
Aschebehälter und die Technik.
Effizienzsteigerung durch richtige Bedienung und Technik
Die richtige Bedienung und moderne Regelungstechnik sind der Schlüssel zu hoher Effizienz und niedrigen Emissionen.
Smarte Steuerungen verhindern Überhitzung und unnötigen Brennstoffverbrauch. Bei älteren Anlagen lohnt sich die
Nachrüstung von automatisierten Komponenten wie Luftklappen oder Abgasfühlern, um die Effizienz deutlich zu
steigern.
Typische Bedienungsmythen: Was du wirklich beachten musst
- Anfeuern mit Zeitungspapier? Das sorgt für unnötig viel Feinstaub. Besser sind spezielle Anzündhilfen aus Holz.
- Kohle oder Briketts im Holzofen? Nicht zulässig! Sie erhöhen die Emissionen und können Schäden
verursachen.
- Mehr Holz = mehr Wärme? Stimmt nicht. Zu viel Holz verschlechtert die Verbrennung, senkt die
Effizienz und belastet die Technik.
Fazit: Praxisnahe Tipps für optimalen Betrieb
Kaminöfen sind inzwischen hochmodern und komfortabel. Mit automatischer Steuerung, normgerechtem Brennstoff und
regelmäßiger Wartung erreichst du maximale Effizienz und minimale Emissionen. Halte dich an die empfohlenen
Wartungsintervalle, achte auf Brennstoffqualität und lasse die Technik arbeiten, wie sie soll – so wird Heizen mit
Holz effizient, sauber und entspannt.
Du hast noch offene Fragen rund ums Heizen mit Holz, die nicht geklärt werden konnten? Dann ruf uns gerne an – wir beraten dich gerne.
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